Wo bleibt das CO2 liegen?

Best Pick Meier soll netto umweltverträglich sein. Für einen kleinen Handelsbetrieb wie Best Pick Meier ist das möglich indem die begangenen Klimasünden kompensiert werden. Auch im Jahr 2021 erstellte ich Nachforschungen um den CO2 Ausstoss von Best Pick Meier zu berechnen. Dabei versuchte ich alle wichtigen Bereiche zu erfassen. Natürlich ist eine laienhafte Berechnung wie meine nicht sehr genau. Aus diesem Grund habe ich durch eine Spende nochmals groszügig aufgerundet um allfällige Lücken abzudecken. (Edit 27.1.24: Vergleiche meine Spende mit 2023: Die Rechnung sieht dort ganz anders aus. Das zeigt also, wie ungenau solche Berechnungen sind und man könnte sich fragen, ob man nicht einfach eine Spende machen soll unabhängig von der eigenen Sünde, die man begangen hat.)

Die Klimaspende ging wieder an Myclimate (Bestätigung).

Produkte

In der Aufstellung sieht man eine Kompensation von 50t CO2. Dies ist der mit Abstand grösste aber auch der wahrscheinlich ungenaueste Posten. Es ist das CO2 für die produzierten Produkte. Da komplexe Produkte eine enorm lange Entstehnungsgeschichte haben (von der Mine bis zur Fertigung) ist es enorm aufwändig abzuschätzten, wieviel CO2 tatsächlich bei einem solchen Produktionsprozess entsteht. Als Referenz habe ich darum bekannte Werte von anderen vergleichbaren Produkten genommen wobei man festhalten muss, dass auch bei anderen Produkten diese Werte stark schwanken und es offensichtlich stark von der Berechnungsmethode abhängt.

Transport

Sollen Produkte jeweils aus der Region kommen? Bei meinen Produkten spielt dies offensichtlich nur eine kleine Rolle. Der Transport macht insgesamt weniger als 5% der Gesamtemissionen aus und dies obwohl einer der Transporte sehr eilig war und mit dem Flugzeug stattfinden musste. Transporte habe ich mit carboncare.org berechnet.

Schönfärberei ist viel zu einfach

Best Pick Meier ist ein klimaneutraler Betrieb. Dies ist eine Aussage von Myclimate welche ich mir für eine Spende von gerade mal 22 Fr erkaufen konnte.

Warum so günstig? Weil die Emissionen im Betrieb «exklusiv verarbeiteter Materialien und Auslieferung» gerechnet werden. Bei einem Minibetrieb wie meinem muss man sich also fragen, ob man so eine Aussage überhaupt ernst nehmen kann zumal ich mir die restlichen 52 Tonnen hätte sparen können und Best Pick Meier immer noch als Klimaneutral bezeichnen kann.

Fazit

Es ist wie immer viel komplizierter als man es gerne hätte. Als Kleinbetrieb und mit nur wenig zeitlichen Ressourcen (ich arbeite hauptberuflich noch immer als Lehrperson) kann ich nur wenig zur eigentlichen Reduktion von Emissionen beitragen, kann diese aber mit wenig Aufwand wenigstens kompensieren. Ein Zertifikat oder ein Label an sich sagt nur soviel aus wie das was dahinter steckt. In meinem Fall ist das Klima-Neutral-Zertifikat von Myclimate nichts wert da es nicht die CO2 Emissionen abbildet welche tatsächlich durch meine Tätigkeiten entstehen. Die Bestätigung hingegen sagt wesentlich mehr aus, nämlich, dass ich einiges an CO2 produziere, dieses aber auch kompensiere.

Genügt eine Spende ans Klima?

Nun kann man sich natürlich noch die Frage stellen, ob es mit einer Klimaspende getan ist. Wurde fair produziert? Welche sonstigen Sünden gehen indirekt auf das Konto von Best Pick Meier und damit auf den Konsumenten? Diese Fragen sind berechtigt und wiederum ist es nicht einfach, eine Antwort darauf zu geben. Aber auch hier versuche ich, wenigstens einen Teil zu kompensieren. 2020 war dies ein Versuch, aktiv in einen Betrieb einzugreifen mit Hilfe eines SMETA Audits. 2021 gab es dafür keine gute Gelegenheit und ich spendete noch 1000 Fr. an Helvetas zum Thema Chancengleichheit.

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